Ein besinnliches Wochenende für die Jugend

Am Sonntag, 4. März 2012, feierten die Jugendlichen der beiden Kirchenbezirke Bietigheim-Bissingen und Stuttgart-Ludwigsburg zusammen mit Apostel Jürgen Loy – dem Leiter des Kirchenbereiches Stuttgart – in der Kirche in Großsachsenheim einen besonderen Gottesdienst für Entschlafene (Verstorbene). Solche Gottesdienste sind Höhepunkte im Kirchenjahr der neuapostolischen Christen. Sie finden jeweils am ersten Sonntag im März, im Juli und im November eines Jahres statt. In diesen Gottesdiensten wird in besonderer Weise der Verstorbenen gedacht, auch werden verlangenden Seelen im Jenseits die Sakramente gespendet.

Zur Vorbereitung hatten sich die Jugendlichen bereits am Samstagnachmittag in der Kirche in Großsachsenheim getroffen. Nach einer gemeinsamen Chorprobe und einem kleinen Imbiss haben sich zu Beginn der Feierstunde um 18.00 Uhr rund 250 Jugendliche in der Kirche eingefunden. Jeder Jugendliche hat ein brennendes Teelicht in den abgedunkelten Kirchenraum getragen und am Altar niedergestellt, was zu einer besonderen Stimmung und Atmosphäre beigetragen hat. Im Verlauf der Andacht haben zwei Jugendliche je ein Fürbittengebet im Gedenken an die Seelen der Verstorbenen gesprochen. Eine Präsentation zeigte beispielhaft, wie viele Menschen allein durch Kriege und Anschläge im Laufe der Jahrhunderte ihr Leben verloren haben. In einer weiteren Präsentation wurde aufgezeigt, wie viele Kinder pro Jahr abgetrieben werden und wie viele Menschen jährlich sich selbst das Leben nehmen. Stimmungsvolle musikalische Vorträge haben diese Eindrücke noch unterstrichen, Augenblicke der Stille gaben Gelegenheit zu innerer Einkehr.

Im Gottesdienst am Sonntag, 4. März 2012, nahm Apostel Loy ein Bild aus der Andacht des Vortages auf, indem er sagte: „Mögen die Lichter, die wir gestern angezündet und an den Altar gestellt haben, auch noch nach dem Gottesdienst in den Herzen weiter scheinen.“ Als Grundlage für den Gottesdienst hatte er ein Wort aus Jesaja 9 Vers 6 gewählt „… auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende …“ Er führte dazu aus, dass Frieden und Liebe Ziele sind, die die Menschen schon seit tausenden von Jahren anstreben. Allerdings haben wir es selbst in der Hand, in unserer Umgebung etwas zum Frieden beizutragen. Apostel Loy führte beispielhaft aus, dass wir als Christen nicht nur zuzusehen sollen, wenn andere gemobbt oder gedemütigt werden. Er appellierte an die Jugendlichen, im Sinne des Evangeliums auch Schwachen beizustehen sowie sich auch solchen Menschen zuzuwenden, die von anderen ausgegrenzt werden. Er rief alle Anwesenden dazu auf, über niemanden wegen dessen Herkunft, Sprache oder Hautfarbe zu urteilen. Wichtig sei, sich das immer wieder bewusst zu machen. Auch die Stolpersteine, die in vielen Städten in die Gehwege eingelassen werden und an Menschen erinnern, die auf Grund Ihrer Religion oder ihrer Behinderung im Dritten Reich deportiert und ermordet wurden, sollen hierzu immer wieder einen Impuls geben.

Zur weiteren Wortverkündung wurden noch die Bezirksvorsteher der beiden Kirchenbezirke, Bernd Bornhäusser und Helmut Haug, aufgerufen.

Die Jugendlichen erlebten mit der Vorbereitung und dem festlichen Gottesdienst besondere Stunden, die nachhaltigen Eindruck und große Freude hinterlassen haben.

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